Mit dem ERASMUS+-Projekt in den hohen Norden – nach Estland

Schüler in Portugal
Die Erasmus+ Schülerinnen in Lisabon beim letzten Projekttreffen in Portugal

Das aktuelle Erasmus+-Projekt ‘Jobortunities – Making Work for Young People Work!’ am DGK mit den fleißigen Teilnehmern aus den aktuellen 10. Klassen geht in die finale Phase. Dazu fliegen sechs Schülerinnen Mitte April zum Projektpartner Estland. Nach einem Tag in der pittoresken Hauptstadt Tallinn (früher: Reval) geht es am nächsten Tag zusammen mit den begleitenden Lehrkräften Bernd Schwarz und Katrin Berger mit dem Schiff über die Ostsee  auf die vorgelagerte Insel Hiiumaa, wo wir von den Projektpartnern aus insgesamt 7 Ländern bereits erwartet werden. “Die Projektpartner aus Estland sind besonders freundlich und sehr gut organisiert!”, weiss Bernd Schwarz, der Koordinator des Projektes, zu berichten. Er kennt die Gastgeber bereits aus einem Projekt aus dem Jahre 2009.

Auf Hiiumaa wird  uns die Gastgeberin Maris Varik zusammen mit den Schülerinnen und Schülern, sowie den ca. 45 Kolleginnen und Kollegen ihrer Schule begrüßen. Die zusammen erarbeiteten Ergebnisse werden kurz vorgestellt und in gemeinsamer Gruppenarbeit erneut vertieft. Anschließend werden die Ziele für die restlichen fünf Monate des Projekts festgelegt und soweit vorbereitet, dass zuhause jede Gruppe selbstständig zu weiteren Ergebnissen kommen kann.

Aber worum geht es in dem Projekt eigentlich? – Ziel ist es, die Jugendlichen auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Der Titel lautet ‘Jobortunities – Making work for Young People Work!’ und die Kultusministerkonferenz hat dieses Thema für die Antragsrunde 2016 vorgegeben. Die Schüler sollen also in die Lage versetzt werden, den lokalen Arbeitsmarkt kennenzulernen, ihre eigenen Stärken und Schwächen zu erfahren und sich erfolgreich auf freie Stellen bei Firmen bewerben zu können. Zusätzlich werden nebenbei eigene Erfahrungen beim Erarbeiten und Entwickeln von Projektideen erworben und Teamfähigkeit sowie der Umgang mit modernen Medien eingeübt.

Zu den Themen Kontaktaufnahme und Strategie bei Bewerbungsgesprächen  wurden in Portugal Ende 2017 von einem Motivationstrainer vor Ort bereits in einem eineinhalbstündigen Workshop einige wertvolle Tipps an die Schüler  weitergegeben. Außerdem schrieben die Gruppen bereits Bewerbungen und diese wurden bewertet. Vorstellungsgespräche konnten absolviert (und gefilmt) werden und Lehrer wie auch Schüler gaben den fiktiven Bewerbern Rückmeldung darüber, was sie noch besser machen können. Außerdem gründeten die Schülerinnen und Schüler aus sieben Nationen in Eigenregie jeweils eine virtuelle Firma – mit allem Drum und Dran: Einem ‘CEO’ (Vorstand der Firma), einem Marketingangestellten, Produktdesignern und noch weiteren Posten, die es auch in richtigen Betrieben zu finden gibt.

Im Vorfeld des Treffens in Estland geht es jetzt darum, sich bei einem dieser Start-ups  zu bewerben und möglicherweise noch eine der freien Stellen zu ergattern. Abgegebene Bewerbungen werden dabei bewertet und eine Rückmeldung per E-Mail an den jeweiligen Absender zurückgeschickt. Die Schüler sind also nicht nur in der Rolle der Arbeitssuchenden, sondern auch diejenigen, die sich in die Rolle eines Arbeitgebers versetzen müssen. Gut, dass sie in internationalen Teams bereits erarbeitet haben, worauf man bei solch einem Bewerbungsschreiben achten muss.

Abschließend erstellen die Gruppen gemeinsam einen sog. Business-Plan. Das ist eine grobe Planung über die möglichen zukünftigen Einkünfte und Ausgaben einer Firma, die man bei Banken vor der Bewilligung eines Kredites für die eigenen Ideen vorlegen muss. Dabei ist viel Kreativität und problemlösendes Denken gefragt und etliche Tabellen müssen sinnvoll und überzeugend ausgefüllt werden. Das ist sicherlich keine leichte Aufgabe. Aber zusammen mit ihren Projektpartnern werden die deutschenTeilnehmer dies sicherlich hinbekommen Also – auf nach Estland und viel Erfolg beim Abschlusstreffen des ERASMUS+-Projektes!

Bernd Schwarz, OStR