Der „Herr des spanischsprachigen Kurzfilms“

bdr

„Wer von euch hat mehr als ein Buch in dieser Woche gelesen? Aha, keiner! Und wer von euch hat in dieser Woche mehr als eine Stunde pro Tag mit seinem Smartphone Filme auf YouTube angeschaut? Nahezu alle!“

Mit dieser spontanen Abstimmung verdeutlichte Prof. Dr. Ralf Junkerjürgen als neuer Kooperationspartner für den Bereich Romanistik am 23.11.2017 bei seinem Antrittsbesuch am Donau-Gymnasium Kelheim 

den 37 anwesenden Schülern der Klasse 10c und der Q11 sowie den Vertretern der Fachschaft Spanisch, der Fachbetreuerin OStR Inge Auburger und OStR Martin Gregori, in sehr eindrucksvoller Art und Weise auf Spanisch, weshalb er in seiner Tätigkeit als Inhaber der Professur für Romanische Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg viel Wert auf die Vermittlung der Fachkenntnisse mittels moderner Medien, wie zum Beispiel dem Kurzfilm (span. el cortometraje), legt. „Erwirbt man Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz in einem Seminar durch die Behandlung der spanischen Barockliteratur in Form von trockenen Texten oder finden Studenten heutzutage nicht eher den Zugang zu einem Fach, wenn man sie mit den Errungenschaften der multimedialen Gesellschaft begeistert?“ Als leidenschaftlichem Anhänger des spanischsprachigen Kurzfilms gelang es dem Dozenten in der auf Spanisch abgehaltenen 45-minütigen Veranstaltung Minuten mühelos, seine Zuhörer überblicksartig in die Geheimnisse der objektiven Bewertung von Kurzfilmen aus dem spanischsprachigen Raum und damit in seine Tätigkeit als Juror bei verschiedenen Filmfestivals, u.a. in Alcalá de Henares bei Madrid, Málaga oder des CinEScultura-Filmfestivals in Regensburg einzuweihen. Anhand zweier Kurzfilme, dem populären, auf dem Jameson Notodofilmfest in Dublin gezeigten und in nur drei Stunden gedrehten cortometrajeLos gritones“ von Roberto Pélez Toledo aus dem Jahr 2010 und dem dreißig Sekunden umfassenden Kurzfilm ¡Aclárate!“ von Claudia Loring Rude und Víctor Nanclares, erarbeitete Prof. Junkerjürgen im Gespräch mit den Schülern erste Auswahlkriterien, um eine Klassifizierung für Beiträge zu Filmfestivals zu erstellen und ihnen auf diese Weise die Fremdsprache Spanisch, die Grundzüge der Filmanalyse und die Arbeit eines Filmjuroren nahezubringen. Da die Filme auf die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen abgestimmt waren und zwischenmenschliche (Liebes-) Beziehungen zum Thema hatten, konnten sich die äußerst interessierten Schüler problemlos mit den Protagonisten auseinandersetzen und erste Qualitätsunterschiede in der Umsetzung der Inhalte in den cortometrajes erkennen.

Vertieft werden sollen diese gewonnenen Erfahrungen durch den Besuch des zweistündigen auf Spanisch abgehaltenen Hauptseminars von Prof. Junkerjürgen zum Thema „El cortometraje español (desde 2000)“, welcher am 19.12.2017 für die Klasse 10c und die Q11 bzw. am 16.1.2018 für die Klasse 10d und die Q12 stattfinden wird. „Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen mit einem Dozenten, der uns derart motiviert und begeistert hat!“, sind sich beide Schülergruppen einig. ¡Qué suerte!

OStR Christina Schauer