…. unter diesem Motto stand der diesjährige Vortrag von Dr. Markus Hünemörder von der Ludwig-Maximilians-Universität München am DGK. Am 12. Oktober besuchte er uns wieder hier in Kelheim und führte unsere OberstufenschülerInnen sowie deren Lehrkräfte in die für uns so befremdliche Thematik der Waffenbesessenheit der US-Amerikaner sowie die dort vorherrschenden und für uns teilweise unbegreiflichen Waffengesetze ein.
Dr. Hünemörder überrascht die SchülerInnen der Oberstufe zunächst mit einer Statistik, die darlegt, dass es in den USA mehr Waffen als Einwohner gibt. Während es in Japan, den Niederlandn und Großbritannien am wenigsten Waffen gibt, rühmt sich Nordamerika damit, dass im Durchschnitt 120 Waffen pro 100 Bürger besessen werden.
Einerseits gibt es in den USA für unsere Verhältnisse eine hohe Anzahl an sogenannten Mass Shootings sowie viele mit Waffen begangene Verbrechen, andererseits schwören die US-Amerikaner auf den Waffenbesitz und begründen ihr Recht auf das Tragen einer Schusswaffe mit dem Second Amendment zur US Constitution.
Ironischerweise ist der höchste Anteil von Waffengewalt in Großstädten zu verzeichnen, obwohl die meisten Waffen in ländlichen Gegenden registriert sind. Dr. Hünemörder geht hierbei nicht nur auf einige der Mass Shootings ein, wie das Cleveland Elementary School Shooting im Jahr 1979, sondern klärt auch über Zusammenhänge auf, wie beispielsweise, dass im bekannten Song „I don‘t like Mondays“ eben dieses Shooting thematisiert wird.
Für uns ebenso beängstigend wie unverständlich ist die Tatsache, dass es in den USA zwar durchaus Waffengesetze gibt, diese jedoch durch Privatverkäufe oder durch den Kauf auf sogenannten Gun Shows umgangen werden. Zudem kann beispielsweise eine in Kalifornien lebende Person, die in ihrem Staat einige Auflagen erfüllen müsste, um eine Waffe zu erwerben, problemlos ins benachbarte Arizona fahren, wo es kaum Auflagen gibt. Dr. Hünemörder gibt mit einem kurzen Lachen an, während einer seiner Reisen zwar auf den Transport von Orangen kontrolliert worden zu sein (wegen eines für den Anbau von Orangen gefährlichen Käfers), jedoch nicht auf das Mitführen einer Waffe.
Die Ausführungen von Dr. Hünemörder werden immer wieder von der satirischen Übertreibung einiger Simpsons-Folgen aufgelockert, die alle Zuhörer stets in ihren Bann ziehen. In diesen übertriebenen Darstellungen steckt jedoch immer ein Fünkchen Wahrheit und die Autoren der wohl bekanntesten TV-Familie konnten bereits mehr als einmal die Zukunft vorhersagen.
Der bereits zu einer Tradition gewordene, alljährlich im Herbst stattfindende Vortrag von Herrn Dr. Hünemörder begeistert unsere OberstufenschülerInnen sowie deren Lehrkräfte immer wieder. Wir freuen uns bereits jetzt auf seinen Vortrag im nächsten Schuljahr, denn dann geht es wieder heiß her, wenn es heißt „Who’s going to be the next president of the United States of America?“.
Dr. Nadine Meier, 1. Fachschaftsleiterin Englisch