Im Rahmen der Suchtprävention fand am Donau-Gymnasium ein Workshop für die 7. Jahrgangsstufe zum Thema „Essstörungen“ statt. Hierzu hatte Frau Merschel, die Suchtbeauftragte der Schule, Kathrin Breunig und ihr Team von der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme, Beratungsstelle für Jugendliche und deren Angehörige mit Konsumfragen (retox) eingeladen.
Der mehrstündige Workshop fand für jede 7. Klasse separat und nach Jungen und Mädchen getrennt statt. „Eine Essstörung begleitet einen ein Leben lang“, schärfte Frau Breunig den Jugendlichen ein und fasste damit die Wichtigkeit des Workshops in einem Satz zusammen.
Essen ist ein Grundbedürfnis, das jedoch so manche Jugendliche – Jungen wie Mädchen – mehr bzw. in anderer Weise beschäftigt als es sollte. Essstörungen gibt es in verschiedenen Ausprägungen. Am bekanntesten sind wohl Magersucht (Anorexia nervosa) oder Bulimie, doch auch binge eating, biggerexie oder Orthorexie sind ausgeprägte Krankheitsbilder. Bei biggerexie, auch Muskeldysmorphie genannt, ist die Selbstwahrnehmung der Jugendlichen beeinträchtigt. Sie definieren ihr eigenes Ich über Muskelaufbau und trainieren, um möglichst viel Muskelmasse aufzubauen und dabei den Körperfettanteil möglichst gering zu halten. Dazu kommt, dass sie sich schmächtiger sehen, als sie wirklich sind.
Bei einer Orthorexie-Erkrankung achtet die betroffene Person penibel genau auf die Qualität, Herkunft und Gesundheit der Nahrungsmittel. Dies führt dazu, dass Lebensmittel nur noch nach z.B. Nährstoffgehalt ausgesucht werden – was mit großen Einschränkungen und Selbstverboten einhergeht.
Während Magersucht, Bulimie und binge eating verstärkt bei jugendlichen Mädchen auftreten, erkranken Jungen eher an biggerexie und Orthorexie.
Mit zunehmendem Alter verstärkt sich zudem der Einfluss der sozialen Medien auf die Jugendlichen. So gibt es z.B. Challenges wie „7 Tage – 7 Mal Essen“ oder spezielle Foren, auf denen sog. Ana-Coaches oder Mia-Coaches Anleitungen dazu geben, wie man Anorexia- oder Bulimia-Patient(in) werden kann. Hierbei suchen vornehmlich ältere männliche Coaches gezielt nach jungen (weiblichen) Opfern.
Die Schülerinnen und Schüler waren sehr überrascht und betroffen über diese gefährliche Entwicklung wie auch über die Erkrankungen an sich. Interessiert folgten sie den Ausführungen der Fachkräfte, die zunächst die unterschiedlichen Funktionen von Essen aufzeigten, dann die verschiedenen Erkrankungen mit ihren Krankheitsbildern vorstellten und schließlich auch den Zusammenhang mit den sozialen Medien erläuterten. Am Ende des Workshops durften natürlich Hilfestellungen zu Auswegen aus der Essstörung nicht fehlen.
Kathrin Breunig, die Leiterin von retox, zeigte sich begeistert von der Veranstaltung: „Ich finde es richtig cool, dass so ein Workshop am DGK angeboten wird!“
Petra Todt


