Schlemmen wie Trimalchio

Ein ganz besonderes Schmankerl bekamen die 24 Schülerinnen und Schülern des Oberstufenkurses Latein in der Q11 in der ersten Juliwoche serviert: Sie wurden unter der fachkundigen Anleitung von Regine Leipold von der Regensburger Firma Cultheca in die Kochkünste der Antike eingewiesen und zauberten gemeinsam ein römisches Gastmahl.

Schon die alten Römer liebten ein schönes Essen in geselliger Runde. So war die sogenannte cena, die meist bereits im Laufe des Nachmittags begann und sich bis spät in die Abendstunden hinziehen konnte, sehr beliebt und ein wichtiger Bestandteil des Lebens in der römischen Oberschicht.

Im zweiten Kurshalbjahr der 11. Jahrgangsstufe nimmt die Lektüre der cena Trimalchionis aus dem Werk Satyricon von Petron einen breiten Raum ein. Der neureiche Römer Trimalchio lässt bei seinem Gastmahl allerlei – durchaus übertriebene – Köstlichkeiten auftragen. Durch die Lektüre der cena wurde bei den Kursteilnehmern das Interesse an der römischen Küche geweckt und so waren alle von der Idee angetan, in einem dreistündigen Kochkurs gemeinsam ein römisches Gastmahl zu zaubern. Dazu durften wir dankenswerterweise die Küche der angrenzenden Wittelsbacher Mittelschule benutzen.

Zuerst erfuhren wir Interessantes über Lebensmittel und Gewürze in der Antike, dann wurde in Kleingruppen abgemessen, geschnippelt, gemörsert und gerührt, so dass nach und nach verschiedene Gänge vorbereitet wurden. Als gustationes (= Vorspeisen) gab es z.B. moretum, eine leckere Paste aus Knoblauch, Käse und Kräutern, sowie gefüllte Eier. Zur Hauptspeise (mensa prima) konnte man verschiedene, meist vegetarische Speisen probieren. Ein Renner, vor allem bei den Jungs, waren die lukanischen Frikadellen, aber auch der Linseneintopf mit Kastanien fand Gefallen. Dazu wurden selbstgebackene Mostbrötchen gereicht.

Als Nachspeise (mensa secunda) wurde eine Pfirsichpatina zubereitet. Dabei waren die Teilnehmer überrascht, dass in der Antike Zucker weitgehend unbekannt war, die Römer jedoch Honig und Pfeffer (!) in ihre Süßspeisen mischten. Nach den durchaus mühevollen Vorbereitungen freuten sich alle Teilnehmer auf das gemeinsam zubereitete Büffet und ließen sich an einer langen Tafel die antiken Köstlichkeiten schmecken. Auch wenn manch ungewohnte Kombination bei einigen vorab etwas Misstrauen auslöste, probiert wurde dennoch alles!

Petra Todt