Ein absolutes Highlight für uns Lateinschüler der 10. Jahrgangsstufe war die Studienfahrt zum Golf von Neapel, um uns dort die Ausgrabungsstätten und Attraktionen rund um den Vesuv und Pompeji anzusehen.
Am Sonntagabend der letzten Schulwoche vor den Pfingstferien ging es los: Aufgeregt setzten wir uns in den Bus, bevor die Reise nach Italien startete. Nach der langen und anstrengenden Busfahrt kamen wir dann am Montagvormittag an unserer Unterkunft an und waren sprachlos. Eine charmante Anlage, nur ein paar Treppen vom Meer entfernt, wo kleine Bungalows von Oliven- und Orangenbäumen gesäumt wurden. Noch schöner war aber die anschließende Besichtigung der Stadt Sorrent. Wir durften uns in der Altstadt selbst ein Bild machen und wurden nicht enttäuscht. Authentische italienische Restaurants, hübsche Geschäfte und exotische Früchte waren nur ein paar Dinge, die uns fühlen ließen, als wären wir im Urlaub.
Auch am Dienstag ging es heiß her, denn wir wanderten auf den Vulkan Vesuv, der vor fast zweitausend Jahren Städte wie Pompeji zerstört hatte. Von einem erfahrenen Guide geleitet konnten wir so unser Wissen über den Vulkan erweitern, während wir in über 1000 m Höhe einen atemberaubenden Blick in den Vulkankrater und eine einzigartige Aussicht auf den Golf von Neapel genossen. Anschließend ging es zur Ausgrabungsstätte Herculaneum, einer beeindruckenden Ansammlung gut erhaltener Ruinen dieses antiken römischen Nobelwohnortes. Vor Ort erschien das damalige Leben so real wie nie zuvor, was den Anblick der Skelette von Vesuv-Opfern, die in den Bootshäusern auf die Rettung gewartet hatten, umso tragischer machte.
Am Mittwoch ging es in eine bekannte Großstadt von heute: Neapel. Anders als Sorrent war Neapel viel hektischer und chaotischer, überzeugte uns aber nicht nur durch beeindruckende Architektur, sondern bei einer kurzen Besichtigung der Altstadt durch die italienische Cuisine, die in Neapel wirklich auf den Punkt gebracht war. Dem üppigen Mittagessen folgte eine Tour durch das archäologische Nationalmuseum, in dem wir uns originale Funde aus den umliegenden Ausgrabungsstätten ansahen und dank der Führer neue Einblicke in das Leben der antiken Römer erhielten.
Im Museum wurde unser Verständnis für den antiken Lifestyle wirklich erweitert. Das stellte jedoch kaum einen Vergleich zum Höhepunkt der Studienfahrt dar, der am Donnerstag stattfand – die Besichtigung der Ausgrabungen von Pompeji. Schon Herculaneum hatte ein beeindruckendes Bild geboten, das aber angesichts der Größe der Ausgrabungsstätte in Pompeji verblasste. Diese hatte den Umfang einer kleinen Stadt und die Ausgrabungen sind noch immer im Gange! Eindrucksvoll konnten wir dies erkennen, als wir auf einer Gerüstanlage über einen Wohnkomplex, der gerade ausgegraben wurde, geführt wurden.
Allgemein war die Führung durch Pompeji ein unvergessliches Erlebnis, das viele als Highlight des Ausflugs empfanden. Dieser wurde mit einem schwindelerregenden Blick auf die Stadt aus der Vogelperspektive von einem hohen Kirchturm des modernen Pompeji abgeschlossen.
Insgesamt war die Pompeji-Fahrt die wahrscheinlich schönste Fahrt bis jetzt, was wir vor allem der guten Organisation, der Unterstützung und Entspanntheit der begleitenden Lehrkräfte zu verdanken haben.
Das perfekte Verhältnis zwischen informativen Ausflügen, die uns das antike römische Reich näher brachten, und dem Genuss des italienischen Lifestyles, also dem Meer, den Städten Sorrent und Neapel und der italienischen Küste, machte den Ausflug wahrlich einzigartig und erinnerungswürdig.
Maya Sattler, 10b