âErasmus+ Schulpartnerschaftenâ – was ist das eigentlich?
Lehrer schreiben seitenweise AntrĂ€ge, SchĂŒler arbeiten an neben dem Unterricht an Projekten, fahren zu mehrtĂ€gigen Projekttreffen in unterschiedliche LĂ€nder innerhalb der EuropĂ€ischen Union um ihre Ergebnisse zu prĂ€sentieren und verpassen dabei auch noch wertvollen Unterricht. – Weshalb tun sie das?
âNoch nie in der Geschichte Europas gab es eine so lange Friedenszeit wie seit den AnfĂ€ngen der europĂ€ischen Union Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts!â – Solche SĂ€tze von Historikern belegen die Bedeutung Europas fĂŒr die Wirtschaft und das Leben der Menschen in diesem Erdteil. Unser relativer Wohlstand, die Sicherheit und der Friede in unserem Leben sind direkte Folgen der Umsetzung einer sehr alten Vision auf dem Kontinent, auf dem wir leben – der EuropĂ€ischen Union!
Diesem Ziel gewidmet ist auch die aktuelle Initiative der Kultus-ministerkonferenz (KMK) aus dem der PĂ€dagogische Austauschdienst (PAD) hervorgeht. Dieser organisiert und finanziert bereits seit vielen Jahren die sog. Comenius-Projekte, welche 2016 unter der FederfĂŒhrung der europĂ€ischen Union als Erasmus+ Projekte neu aufgelegt worden sind und mit Fördermitteln der EU ausgestattet wurden. Diese haben zum Ziel, durch gemeinsame Projekte mit Teilnehmerschulen aus allen europĂ€ischen LĂ€ndern den Austausch von Erfahrungen (sog. âbest practiceâ), SchĂŒleraktivitĂ€ten und Projektergebnissen einen Mehrwert fĂŒr Europa zu erzielen.
Aber worin besteht dieser Mehrwert? Im Leitfaden der KMK heisst es hierzu:
âEuropa braucht Gesellschaften mit staÌrkerem Zusammenhalt und ohne Ausgrenzung, die es den BĂŒrgern erlauben, eine aktive Rolle im demokratischen Leben zu spielen. Bildung, Ausbildung, Jugendarbeit und Sport spielen bei der Vermittlung gemeinsamer europaÌischer Werte, der FoÌrderung der sozialen Integration und der Steigerung des interkulturellen VerstĂ€ndnisses, der StĂ€rkung des Zugehörigkeits-gefĂŒhls zu einer Gemeinschaft sowie zur Verhinderung von Gewalt-bereitschaft und Radikalisierung eine SchlĂŒssselrolle. Erasmus+ ist ein wirksames Instrument, um die Eingliederung benachteiligter Menschen, unter anderem auch neu angekommener Migranten, zu fördern.â
Diesen Zielen fĂŒhlt sich auch das DGK verpflichtet. Deswegen hat sich unser Gymnasium bereits zweimal hintereinander erfolgreich mit einem Projektantrag um die UnterstĂŒtzung durch die EU beworben und dabei besonders engagierten und interessierten SchĂŒlerinnen und SchĂŒler das Erlebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit komplexen Themen ermöglicht.
Dabei gliedert sich das Projekt stets in unterschiedliche Phasen: Nachdem das Rahmenthema durch die EU vorgegeben worden ist (z.B. âBekĂ€mpfung von Jugendarbeitslosigkeitâ oder âIntegration von Migranten in der EUâ), erarbeiten die LehrkrĂ€fte einen Projektantrag und planen fĂŒr zwei Jahre die AktivitĂ€ten und Wege der Zusammenarbeit mit anderen PartnerlĂ€ndern. Dann erfolgt die Koordinierung der AktivitĂ€ten ĂŒber die Partnerschulen hinweg und die SchĂŒler sind nun an der Reihe: In fleiĂiger Arbeit in internationalen Kleingruppen werden diesen verschiedene FĂ€higkeiten vermittelt oder bereits vorhandene vertieft: Fremdsprachenkenntnisse, produktiver Umgang mit modernen Medien und dem Internet, prĂ€sentieren, sich koordinieren, strukturieren, TeamfĂ€higkeit und viele weitere sog. soft skills, die sich zwar schwer messen lassen, aber trotzdem in der heutigen globalisierten Welt immer mehr an Bedeutung gewinnen – und das nicht erst beim ersten VorstellungsgesprĂ€ch!