Tagebuch Sevilla

Diario de Sevilla – Tagebuch aus Sevilla

Hola, os quiero contar un poquito de mis 6 meses de intercambio a Sevilla. ¿Os parece? Pues venga… bueno mejor en alemán:

Ich bin Lena aus der 11. Klasse und liebe Spanien! Dank Frau Auburger, die mir geholfen hat eine spanische Schule und Familie zu finden, Frau Seidenberg, der Erasmus-Koordinatorin unserer Schule und des Erasmus+ Programms konnte ich 6 spannende Monate in Sevilla verbringen!

  1. Januar 2025

Gerade hat das neue Jahr begonnen und damit mein ganz besonders aufregendes Jahr 2025! Heute werde ich das erste Mal in meinem Leben in ein Flugzeug steigen und alleine an meinem Fensterplatz die Welt von oben bestaunen. Ich breche auf in mein Abenteuer: Sevilla!

Gestern hat mir noch Nancy, die Erasmus-Betreuerin und meine Französisch-Lehrerin der spanischen Schule, geschrieben, ob ich nicht vielleicht noch meine Skisachen einpacken und spontan mit ins Skilager in die Sierra Nevada fahren will. Ich war zugegeben echt perplex, dass ich in Spanien als erstes Schnee sehen werde… eher das Gegenteil von dem, was ich erwartet habe, nämlich Sonne, aber es wird sicher eine tolle Möglichkeit sein die ersten Leute aus meiner Schule und meine gleichaltrige Gastschwester Leyre besser kennenzulernen.

  1. Januar 2025

Ich habe mein erstes Wochenende mit meiner Gastfamilie in Sevilla verbracht und schon so einiges gesehen. Die Sprache raubt mir noch viel Energie: sowohl den andalusischen Akzent zu verstehen, der vermutlich der spanischen Version von Bayrisch sehr nahekommt, als auch sich an die Geschwindigkeit, mit der die Leute hier sprechen, zu gewöhnen, ist noch sehr anstrengend.

Poquito a poco, Schrittchen für Schrittchen. Den Satz habe ich sehr oft gehört.

  1. Januar 2025

Ich war Skifahren in Spanien! Die Exkursion nach Granada, um die Alhambra zu besichtigen und die Tage danach in der Sierra Nevada waren der perfekte Start für mich. Beim Essen konnte ich versuchen die spanischen Gespräche zu entziffern und selbst mitzureden. Ansonsten konnte ich Skifahren und zwar mit besonders schöner Aussicht!

  1. Januar 2025

Heute war mein erster Schultag am Instituto Nervión! Meine Klasse ist total nett und alle sind so offen und sprechen mich an. Ich habe mich sofort gut aufgehoben und wohl gefühlt. In der Pause haben mir Elena, Carmen, Paco und Ángel die Schule gezeigt und wir haben Nancy besucht!

Obwohl die Schule von außen betrachtet vielleicht ins deutsche Schulsystem passen würde: Gebäude, Pausenhof und auch Schulfächer, sind die Regeln und der Unterricht sehr anders. Was in Deutschland beispielsweise als unhöflich empfunden wird ist hier völlig normal: die Antwort reinzurufen, ohne sich zu melden, zu spät zu kommen und die Lehrer zu duzen. Gruppen- und Partnerarbeit ist hier auch nicht wirklich Teil des Unterrichts. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet und mich auch noch immer nicht daran gewöhnt. Handy und Tablet und Schulgelände verlassen sind hier jedenfalls völlige No-Gos.

Seit dem ersten Schultag ist eine Woche nach der anderen wie im Flug vergangen: Ich habe meine ersten Mathe- und Chemie-Hausaufgaben auf Spanisch gemacht, bin 17 geworden, habe mich im Fitnessstudio angemeldet und weitere schöne Plätze in der wunderschönen Stadt Sevilla mit meiner Gastfamilie, meinen Klassenkameraden und auch alleine entdeckt. Die spanische Sprache zu verstehen und auch zu sprechen ist von Tag zu Tag leichter geworden.

  1. Februar 2025

Heute sind meine Gastfamilie und ich über ein verlängertes Wochenende nach Portugal gefahren, denn morgen ist Día de Andalucía! In der Schule haben wir deswegen heute pan con aceite y ázucar in der Pause bekommen. Auf dem Weg nach Albufeira haben wir an einigen wunderschönen Stränden in Huelva gestoppt und ich habe die Wellen und die Sonne dort genossen! Ich musste auch an Caro, meine Klassenkameradin von zu Hause denken, die dort ganz in der Nähe ebenfalls ein Auslandsjahr macht und dass ich sie bald sehen werde, weil sie mich über die Feria in Sevilla besuchen kommt.

  1. März 2025

Nach einer tollen Reise mit meiner Gastfamilie nach Portugal, Strand, Meer und leider auch ein bisschen Regen, habe ich mich heute mit Frau Auburger in der Stadt auf eine Cola treffen können! Endlich konnte ich jemandem mal wieder ohne groß nachzudenken auf Deutsch persönlich von meinen Erlebnissen erzählen. Danke!

Die nächsten Wochen verbrachte ich damit, den Aufenthalt meiner Mama im April zu planen und mich auf den Frühling und die Sonne zu freuen! Auch wenn der März sehr verregnet war, hat ganz Sevilla nach Sommer, Sonne und Sonnenschein geduftet, denn die Orangenbäume der ganzen Stadt haben zu blühen begonnen. Der Duft hat sogar einen eigenen Namen: el azahar.

  1. April 2025

Ich habe meine Mama wieder verabschiedet und zum Flughafen gebracht. Wir hatten eine tolle Zeit und ich habe ihr die Stadt von ihrer besten Seite präsentiert. Wir konnten zusammen Sehenswürdigkeiten wie Kathedrale mit der Giralda und den Königspalast, Real Alcázar, besuchen, die ich bis dahin selbst noch nicht von innen gesehen habe.

  1. April 2025

Heute beginnen die Ferien und damit die Semana Santa in Spanien! Eine sehr berühmte Woche mit viel Tradition! Ich bin gespannt…

  1. April 2025

Morgen geht die Schule wieder los und ich habe eine aufregende Woche hinter mir! Jeden Tag der Semana Santa sind andere gigantische Umzüge verschiedenster Kirchen mit unterschiedlichsten Wägen und wunderschönen Skulpturen von Jesus und Maria verziert mit Blumen und Kerzen im ganzen Stadtzentrum von Sevilla umhergezogen. Diese zeigen Jesus in verschiedenen Momenten seiner Leidensgeschichte. Die Umzüge werden von Musik mehrerer Gruppen und den sogenannten Nazarenos, die Süßigkeiten und kleine Bildchen mit den Figuren darauf verteilen, begleitet. Die ganze Stadt war voller neugieriger und begeisterter Personen. Selbst die ganze Nacht lang waren die Straßen belebt und an jeder Ecke war ein anderer Umzug zu sehen! Eine sehr besondere Tradition, für die Leute aus der ganzen Welt hierherkommen!

  1. Mai 2025

Danke Caro für deinen Besuch hier! Es war toll mit dir zu reden, zu tanzen, zu lachen und buñuelos zu essen!

Mit einem ¡OLÉ! endet nicht nur der typische spanische Tanz namens Sevillana, sondern auch die Feria de Abril, ein sehr berühmtes Frühlingsfest hier in Sevilla!

Ab Mittag füllen sich die Straßen von Sevilla seit Dienstag täglich und leeren sich bis früh morgens nicht! Wunderschöne Kleider und Frisuren, Blumen, Pferde und Kutschen, lachende, tanzende, singende und auch etwas angeheiterte Menschen aus Sevilla und aller Welt füllen die Fería! Ein Foto vor der portada, eins beim Tanzen in der caseta, dann noch eins unter den bunten farolillos, wenn‘s dunkel wird und dann vielleicht noch eins mit den churros bei Sonnenaufgang… Das hört sich ganz nach Volksfest an: Bierzelt wird zu caseta, Mass wird zu rebujito, wilde Maus wird zu ratón vacilón, Dirndl wird zu traje de gitana und gebrannte Mandeln werden zu churros und buñuelos und schon bist du auf der Feria gelandet!

Sowohl bei Tag als auch bei Nacht ist dieses Fest absolut sehenswert für alle, die gerne aufs Volksfest gehen! Ihr werdet es lieben!

Pues nada niños y se acabó, casi…

Zum Abschluss möchte ich euch sagen, dass ich in meiner Zeit hier wunderschöne Erinnerungen gesammelt habe, die ich niemals vergessen werde: von der Sprache, über meine Gastfamilie, bis hin zu meinen Freunden und dem ganzen Land selbst habe ich alles fest in mein Herz geschlossen. Doch auch die Tage des Heimwehs und des ungewohnten, manchmal anstrengenden Alltags eines anderen Landes sind Teil meiner Erfahrungen! Man lernt sich selbst, seine Interessen und auch, was man im Leben will durch eine Zeit alleine im Ausland ganz anders kennen und lernt jeden Tag zu schätzen! Ich werde diese Zeit nie vergessen oder bereuen und bin total dankbar, dass mir diese Erfahrungen ermöglicht wurden und ich so viel Hilfe und Unterstützung sowohl von Frau Auburger und Frau Seidenberg als auch vom Erasmus+-Programm und Nancy Widart bekommen habe!

Und es geht noch weiter: Denn es ist geplant, dass Leyre mit mir zurück nach Deutschland kommt und so gemeinsam mit mir hier ans DGK in den Unterricht kommt und sogar mit uns auf die Berlinfahrt fährt! Auch darauf freue ich mich schon sehr!

¡Besitos!

Lena Weißgerber, 11D; Inge Auburger, Fachleiterin Spanisch

Storytime mit Jim Wingate – Ein unvergesslicher Besuch am Donau-Gymnasium

Am 06.05.2025 war es endlich wieder so weit: Jim Wingate, der walisische Geschichtenerzähler, besuchte das Donau-Gymnasium – und wie immer war es ein voller Erfolg!

Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert, selbst Teil der Geschichten zu sein. Mit viel Humor und Fantasie entführte Jim sein Publikum in völlig unterschiedliche Welten: Sie wurden zu Mitgliedern einer verängstigten Mäusefamilie, sahen mit an, wie sich ein Vater in einen Fisch verwandelte, und schlossen in einer gruseligen Erzählung sogar einen Pakt mit dem Teufel. Die Geschichte für die 5. Klassen hatte es ebenfalls in sich: Eine Enkelin sollte das Haareschneiden lernen – leider mit katastrophalem Ergebnis. Einige „Kunden” verloren in der Geschichte sogar ein Ohr oder eine Nase.

Auch ernste und bewegende Themen kamen nicht zu kurz: So hörten die Kinder die Geschichte zweier Geschwister, die nach dem Tod der Mutter hart arbeiten mussten und beim Spielen die Zeit vergaßen, was sie später bereuen sollten – eine Geschichte, die ebenso berührte wie zum Nachdenken anregte.

Für besondere Unterhaltung sorgte auch die Beteiligung der Lehrkräfte. Herr Wittmann bewies wahres Schauspieltalent als Pfarrer – und er stand einem Profi wirklich in nichts nach. In einer der Erzählungen wurde er allerdings beim Friseurbesuch auf drastische Weise aus dem Leben befördert.

Wie immer ließ Jim Wingate keine Gelegenheit aus, Scherze mit den Schülerinnen und Schülern zu machen. Es wurde viel gelacht, besonders dann, wenn Schülerantworten auf unerwartete Weise verdreht oder humorvoll aufgegriffen wurden

. Am Ende durften die Kinder Jim ebenfalls Fragen stellen – eine Gelegenheit, die viele begeistert nutzten.

Die Schulstunde verging wie im Flug – gefüllt mit Spannung, Humor und voller englischer Sprache. Und das Beste: Viele Schülerinnen und Schüler waren erstaunt, wie gut sie den Geschichten folgen konnten – ganz ohne Übersetzung, und das teilweise nach wenigen Monaten Englischunterricht.

Wir danken Jim Wingate für diesen unterhaltsamen und lehrreichen Vormittag und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen!

Dr. Nadine Meier für die Fachschaft Englisch

Impressionen vom Tag der offenen Tür 2025

Wir freuen uns über die zahlreichen Besucher und die vielen positiven Rückmeldungen.

Danke für Ihr Kommen!

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Wer is(s)t denn noch normal? – Vortrag zu Essstörungen bei Jugendlichen

Fast in jeder Schulklasse, fast in jeder Jugendgruppe sind heute Jugendliche mit auffälligem Essverhalten anzutreffen. Wo beginnt jedoch eine Essstörung und wie kann man betroffenen Personen helfen?

Um grundlegende Informationen zu liefern und Präventionsmöglichkeiten aufzuzeigen, luden Schulleitung und Elternbeirat am 20. März 2025 zu einem Vortrag zum Thema „Wer is(s)t denn noch normal? – Essstörungen bei Jugendlichen“ ein. Die Veranstaltung richtete sich an Eltern, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler. Die Referentin Frau Claudia Burmeister, Dipl.-Sozialpädagogin (FH) und Leiterin der Beratungsstelle zu Essstörungen „waagnis“ in Regensburg, nahm sich einen Abend lang Zeit, um den Blick für auffälliges Essverhalten zu schärfen und aus ihren Erfahrungen mit Betroffenen zu berichten.

Die Referentin Frau Burmeister bei ihrem Vortrag

Sie wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass vor allem seit der Coronazeit ein drastischer Anstieg zu beobachten sei. Mehr als 28% der 11-17-jährigen Mädchen sowie 15,2 % der 11-17 -jährigen Jungen zeigen aktuell ein auffälliges Essverhalten. Frau Burmeister betonte, dass die Ursache für eine Essstörung ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren darstellt. Gesellschaftliche Hintergründe wie Schönheitsideale, aber auch soziale Medien und Risikofaktoren in der Familie können in eine Essstörung führen. Anschließend gab die Referentin einen Überblick über die unterschiedlichen Formen einer Essstörung: Anorexie, Binge-Eating und Bulimie. Auch neuere Formen der Essstörung – ARFID (avoidant/restrictive food intake disorder, auf Deutsch: vermeidend-restriktive Ernährungsstörung) sowie die Orthorexie wurden näher beleuchtet. Bei ARFID schränken Betroffene die Menge und Auswahl an Lebensmitteln stark ein. Es handelt sich hierbei um eine Angsterkrankung, die noch wenig erforscht ist. Von Orthorexie spricht man, wenn ein zwanghaft gesundes Essverhalten vorliegt.

Im Anschluss wurden den Anwesenden Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt, wie sie Betroffene unterstützen können. Sehr wichtig hierbei ist die Konfrontation der Erkrankten mit den Beobachtungen des Umfelds. Obwohl dieses „erste Gespräch“ oft auf Ablehnung stößt und als unangenehm empfunden wird, sollte man beharrlich bleiben und gegebenenfalls ein weiteres Gespräch führen. Frau Burmeister zeigte verschiedene Behandlungsmöglichkeiten auf und stellte auch auf das Family Based Treatment vor, ein Therapieverfahren für junge Menschen mit Essstörungen, bei dem die Eltern von Anfang an in die Behandlung mit einbezogen werden.

Präventionsarbeit gewinnt in diesem Bereich immer mehr an Bedeutung. Wichtig ist es hierbei, bei den Jugendlichen Lebenskompetenzen, wie positive Körperwahrnehmung, Umgang mit Gefühlen sowie die Genussfähigkeit zu stärken.

Durch rechtzeitiges Erkennen der Warnsignale, verständnisvollen Umgang sowie die zeitnahe Vermittlung an eine geeignete Beratungsstelle können schwere Verläufe abgefangen werden. Daher ist es besonders wichtig, dass das Umfeld der Betroffenen, zu Hause wie in der Schule, die Augen vor dem Problem Essstörungen nicht verschließt, sondern frühzeitig Hilfe anbietet.

Am Ende dieses interessanten und gewinnbringenden Vortrags wurde auf die zahlreichen Fragen der Anwesenden eingegangen.

T. Merschel (Suchtbeauftragte am DGK), P. Todt (Unterstufenbetreuerin)