Studienfahrt nach Hamburg

Verschlafene Gesichter, volle Koffer und ein vorfreudiges Kribbeln – das waren die ersten Eindrücke jenes 29. September, als wir um 5.15 Uhr am nebelverhangenen Gleis in Regensburg auf unseren ersten Zug warteten. Gegen 12 Uhr, pünktlich auf die Minute, erreichten wir den Hamburger Hauptbahnhof. Eine kurze Fahrt mit der S-Bahn später trat die Gruppe hinaus ans Tageslicht, und selbst die Müdesten wurden wach: Hamburg empfing uns mit Sonnenschein und einer frischen Brise; auf die schönste nordische Weise. Nach Ankunft im Hotel, das fußläufig nur fünf Minuten von der Station Altona entfernt liegt, zog es uns direkt ans Wasser. Bei einem Spaziergang entlang des glitzernden Hafens konnten wir einen ersten Eindruck von der Elbmetropole gewinnen und die frische Seeluft schnuppern.

Unweit des Michel – Hamburgs Wahrzeichen – fanden wir uns anschließend zum gemeinsamen Burgeressen zusammen. Danach verabschiedeten uns Frau Fruth und Herr Höfler in den Abend. So konnten wir uns, wie auch an den kommenden Tagen, nach den offiziellen Programmpunkten selbständig durch die Großstadt bewegen.

Auch am Dienstagmorgen erlebten wir Hamburg vor allem zu Fuß. Auf einer Führung durch die Speicherstadt bis zum Hafen erfuhren wir vom bärtigen „Kiezjung“ Jan viel Spannendes über die ältere und jüngere Vergangenheit der Stadt. Er erzählte, dass Sankt Nikolai mit 147 Metern die höchste Kirche Hamburgs ist und einst das höchste Bauwerk der Welt war. Ihre Ähnlichkeit mit dem Kölner Dom sollte dabei keinen von uns in die Irre führen, worüber der Guide sehr froh war.

Unser Weg führte uns weiter, vorbei am Genuss-Speicher, in den uns Jan mitnahm, um uns die alte Mühle und das vielfältige Kaffeeangebot vor Augen zu führen. Dieses umfasst auch aus Katzenkot fermentierte Bohnen, von denen wir glücklicherweise nur hörten, und Variationen aus aller Welt. In Bezug darauf ließ Jan auch die Sklaverei nicht unerwähnt. Zudem erfuhren wir von den Lebens- und Arbeitsbedingungen auf Handelsschiffen, die im damals noch sehr viel kleineren Hamburger Hafen ein- und ausfuhren.

Um uns die Nichtigkeit einer menschlichen Arbeitskraft zu verdeutlichen, griff der Guide auf die Inklusion von Schülern zurück: „Bei 25 Lennys ist minus ein Lenny auch nicht schlimm.“ Im moderneren Stadtteil angekommen, erzählte Jan von der heutigen wirtschaftlichen Rolle Hamburgs. Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es so viele Millionäre, aber auch Obdachlose, wie in dieser Stadt. Bei Investitionen wird mit horrenden Summen gerechnet, die wie der „Kurze Olaf“, ein nie vollendetes Projekt des damaligen Finanzministers Olaf Scholz, zum Symbol irrationaler Spekulationen werden können. Bei der Elphi jedoch haben sie sich ausgezahlt: Obwohl erst 2016 fertiggestellt, ist das Konzertgebäude zu dem Postkartenmotiv schlechthin geworden und zieht jährlich Millionen Besucher an.

Mit einem Gruppenfoto am Hafen beendeten wir die Führung, die durch Jans lustige Sprüche im Hamburger Dialekt sehr kurzweilig war. Bei einer Hafenrundfahrt nah an den riesigen Frachtschiffen und Containern vorbei wurden uns die bis dahin nur angesprochenen Dimensionen der Megacity bewusst. Nach dem langen Laufen bot die Schifffahrt eine neue, entspanntere, wenn auch sehr windige Perspektive auf Hamburg von der Elbe aus.

Der Nachmittag und der Abend standen Schülern und Lehrern wieder zur freien Verfügung – eine gute Gelegenheit, Fischbrötchen zu essen oder eines der berühmten Musicals wie Michael Jackson oder Tivolis Heisse Ecke zu besuchen.

Der Mittwoch stand im Zeichen der Kunst. So besuchten wir die Hamburger Kunsthalle, wo wir uns eigenständig umsehen konnten. In verschiedenen Ausstellungen konnte man von Barock über Impressionismus, Romantik, Realismus und Moderne alles finden. Die Aufgabe der Lehrer an die Gruppe war dabei, das schönste sowie das hässlichste Werk zu fotografieren. Bei der Besprechung bekamen alle einen interessanten Einblick in Bilder, die man vielleicht zuvor nicht bemerkt oder bisher noch nicht so wahrgenommen hatte wie jemand anderes. Somit war der Besuch auch für Nicht-Kunstinteressierte eine inspirierende Erfahrung.

Nach einer Mittagspause erklommen wir die 452 Stufen des Michel, wobei die individuell gezählten Stufen mehr oder weniger variierten. Für die Anstrengung wurden wir oben angekommen mit einer atemberaubenden Aussicht über das riesige Stadtgebiet belohnt. Doch nicht nur von oben, auch von innen ist St. Michaelis eine sehr besondere Kirche. Neben elegantem weiß und türkis schimmert das Gold im barocken Stil, doch schlichter als in Bayern.

Daraufhin stand mit dem Besuch im „kleinsten Staat der Welt“, dem Miniaturwunderland, ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Wieder konnten wir Hamburg aus der Vogelperspektive bestaunen, doch dies war nur ein winziger Teil. Das Miniaturwunderland zeigt Städte, Länder und Regionen in aller Welt, darunter das riesige Alpenmassiv, der Grand Canyon und Las Vegas, die Formel 1-Rennen in Monaco, Skandinavische Wälder und Küsten, den Ausbruch des Vesuvs sowie den Karneval in Rio de Janeiro. Dazu kommen Sonderausstellungen zum Making-of der Modellwelt und der Entwicklung Deutschlands über die Jahrhunderte bis heute. Was uns fesselte, ist die beeindruckende Liebe zum Detail, die sich in zahllosen Licht- und Toneffekten und der realistischen Darstellung von Situationen zeigt, die wie aus dem Leben gegriffen sind.

Den Donnerstag nutzten wir für einen weiteren Aufenthalt am Wasser. Diesmal ging es hoch auf die Elbphilharmonie, allerdings  im Unterschied zum Schwitzen am Vortag entspannt auf der Rolltreppe.

Auch an diesem Tag erstrahlte der Hafen unter einem wolkenlosen Himmel, sodass man sich ohne die Kälte fast wie im Sommer gefühlt hätte. Im Kontrast zur Höhe brachte uns der Aufzug von den Landungsbrücken aus 24 Meter in die Tiefe. Der Alte Elbtunnel verbindet die beiden Flussufer nahtlos und ist für Fußgänger und Radfahrer rund um die Uhr freigegeben. Wenngleich es drüben nichts außer einem Industriegelände zu sehen gab, so faszinierte der 427 Meter lange unterirdische Weg doch mit seiner Ingenieurskunst und ästhetischen Mosaiken aus Fischen und anderen Meerestieren. Bevor es mit dem Linienschiff zum Museumshafen Oevelgönne ging, konnten wir uns mittags noch ein letztes Fischbrötchen gönnen. Die Fahrt brachte uns zum Elbstrand, der bereits am Stadtrand gelegen ist und von wunderschönen Häusern und Gärten entlang der Promenade umrahmt wird. Dort konnten wir, solange wir Lust hatten, am Strand verweilen und dann selbstständig zurückfahren. So wurde unser Motto des letzten Tages, „Unter Wasser – auf dem Wasser“, mit einem schönen „Blick aufs Wasser“ vollständig erfüllt.

Am Freitag, den 03. Oktober, hieß es nach dem Frühstück schon wieder „Tschüüüüss Hamburch“. Zu einer nicht ganz so unchristlichen Zeit wie bei der Anreise verließen wir Hamburg und kamen trotz eines kurzfristigen Gleiswechsels wieder sehr pünktlich zuhause an. Für alle, die Hamburg noch nicht kannten, aber auch für Liebhaber, war die Abiturfahrt sehr gelungen. Unser Dank gilt Frau Fruth und Herrn Höfler für ihr großes Vertrauen und auch Frau Kufner für die Organisation des abwechslungsreichen Programms. Wir hatten Sie im Herzen dabei!

Hamburg, wir kommen wieder!

Helena Anders Hower (Klasse 13)

 

Wie aus einer Mücke ein Elefant wird

Stipendiaten informieren Schüler/innen der Q11 über Studienstart und Begabtenförderwerke

Die Stipendiaten Sebastian Engl und Marvin Kliem

Der Doktorand Sebastian Engl und der Student Marvin Kliem informierten am 20.02.2020, just am Unsinnigen Donnerstag, kurzweilig und unterhaltsam die interessierten Schülerinnen und Schüler der Q11 über den Studienstart und die Finanzierungsmöglichkeiten eines Studiums. „Wie aus einer Mücke ein Elefant wird“ weiterlesen

Der Museumssturm: Eine Intervention im Stadtmuseum Abensberg

Das Museum wird gestürmt (Foto M. Mallmann)
Ein Workshop für die Q11 Ethik zur Konstruktion von Werten und Historie in stadtgeschichtlichen Abteilungen

Die Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Abensberg ist dem Ethikkurs seit der 10. Jahrgangsstufe zu einer lieb gewonnenen Gewohnheit geworden. Zum dritten Mal in Folge stellte man sich gemeinsam mit dem Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl und der Ethiklehrerin Michaela Mallmann einer völlig neuen intellektuellen Herausforderung auf hohem Niveau, die in einem konstruktiven Sturm des Museums am Vormittag des 18. Juli 2019 enden sollte.

„Der Museumssturm: Eine Intervention im Stadtmuseum Abensberg“ weiterlesen

Shakespeare live erleben!

Am 17. Juli erhielt die gesamte Q11 Gelegenheit, Shakespeare im Original und hautnah zu erleben. TNT Theatre Britain und die American Drama Group Europe unter Leitung von Paul Stebbings machten auf ihrer Castle Tour 2019 durch Europa Station in Regensburg. Sie hatten diesmal Shakespeares beliebten Klassiker A Midsummer Night’s Dream im Repertoire. „Shakespeare live erleben!“ weiterlesen

Herzlichen Glückwunsch zum Cambridge Certificate 2019

Wir freuen uns sehr, dass alle unsere Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für das Cambridge Certificate in Advanced English zum Prüfungstermin März 2019 angemeldet haben, die Prüfung sehr erfolgreich bestanden haben. Wir gratulieren:

Q11: Jana Roth, Sophie Völkl, Arda Köcer, Anna-Lena Lohr, Moritz Kastler, Miriam Ott, Pascal Wachter, Phan Ba Cong, Anna Fischer, Anna-Katharina Liebl, Paula Kern und Antonia Zachmayer

Q12: Antonia Braun und Johann Menzel „Herzlichen Glückwunsch zum Cambridge Certificate 2019“ weiterlesen