Integration durch Sprachförderung – unter diesem Motto stand eines der Projekt-Seminare des Abiturjahrgangs 2019. Knapp ein Jahr lang unterrichteten 10 angehende Abiturientinnen und Abiturienten in kleinen Teams Schüler aus Unterstufenklassen der eigenen Schule, an der benachbarten Wittelsbacher Mittelschule und zu Beginn des Schuljahres 2018/19 auch an der Grundschule Nord.
Individuelle Unterrichtsmethoden und -inhalte
Hilfestellungen wurden je nach Jahrgangsstufe und Kompetenzen der Erst- bis Achtklässler individuell angeboten. Von Leseverständnis über Gewandtheit im Gespräch bis zu grammatischer Korrektheit war alles mit einbezogen. Nach Eingangstests, mit denen die Vorkenntnisse der Schüler ermittelt wurden, konnte mit der eigentlichen Projektarbeit begonnen werden: Die Tests wurden ausgewertet, Schwächen ermittelt und Unterrichtskonzepte ausgearbeitet mit der Zielsetzung, den Wortschatz, die Kommunikations- und Ausdrucksfähigkeit sowie die Grammatikkenntnisse der Schüler zu verbessern. Da das Lernen auch Freude machen sollte, wurden oftmals spielerische Elemente in den Unterricht eingebaut, beispielsweise eine Runde „Tabu!“ zum Abschluss einer Stunde.
Einblick in das Leben eines Lehrers
Von Woche zu Woche verbesserte sich jedoch nicht nur das Deutsch der Kinder, auch die angehenden Abiturienten fühlten sich in der Rolle des Lehrers immer sicherer. „Wir hatten so die Chance, einen Einblick in das Berufsbild eines Lehrers zu gewinnen, was uns durchaus bei unserer Berufswahl eine Hilfe und letztlich auch ein Ziel des Projektseminars ist“, findet die 17-jährige Lena Schmid. Mit wertvollem Rat stand ihnen dabei vor allem Herr Heide, der Leiter des Seminares, zur Seite. Neben der Erfahrung, das Klassenzimmer einmal von der anderen Seite aus zu sehen, erlebten die Schüler des Gymnasiums auch viele schöne Momente gemeinsam mit den Kindern. „Ich erinnere mich noch daran, wie eines der Mädchen nach ungefähr zwei Monaten Sprachförderung vor der Stunde ganz aufgeregt zu uns kam und stolz erzählte, sie habe in der letzten Probe eine Zwei auf ihren Aufsatz bekommen. Bei solchen Erfolgserlebnissen kann man gar nicht anders, als sich mitzufreuen. Das ist für uns natürlich auch eine Bestätigung, dass wir den Kindern mit unserem Projekt helfen können“, berichtet Hannah Geltl.
Bessere Erfolgschancen durch Integrationshilfe
Der Fortschritt, den die Schüler mit Hilfe der Gymnasiasten gemacht haben, hilft ihnen nicht nur, ihre Noten zu verbessern, sondern auch dabei, sich sozial zu integrieren, da die Kommunikation mit Mitschülern erleichtert wird, Kontakte aufgebaut und Freundschaften geschlossen werden können. Zudem macht die Förderung vielleicht auch eine bessere Zukunft für die Kinder möglich. Franziska Meier erklärt: „Meiner Meinung nach war das P-Seminar eine große Hilfe für die Schüler, da sie die Möglichkeit einer individuellen Förderung bekommen haben und sich so durch bessere Sprachkenntnisse einerseits leichter integrieren können und andererseits größere Chancen haben, eine weiterführende Schule zu besuchen und einen guten Beruf zu erlernen. Durch bessere Deutschkenntnisse stehen ihnen also eindeutig mehr Türen im Leben offen.“
Somit bleibt am Ende nur noch zu sagen, dass dieses P-Seminar nicht nur den Gymnasiasten, sondern auch ihren Schülern einiges gebracht hat, was durchaus auch an der Motivation und dem Spaß lag, mit welchen beide Seiten bei der Sache waren.