Traditionell ist der Eröffnungstag der Projektwoche der Tag, an dem die durch den Tourismusverband Kelheim geladenen Pressevertreter die Gelegenheit erhalten, unsere Schulleiterin Frau Ettlinger und die Organisatoren zu interviewen, Schülerstimmen einzufangen und Fotos zu schießen. Doch dieses Jahr war insofern noch spektakulärer, da erstmals das Kamerateam von TVA im Werkraum filmte und die Wortbeiträge mit einem Mikrophon aufnahm. So galt die Konzentration nicht ausschließlich den fachlichen Informationen, sondern auch der perfekt sitzenden Frisur und der lässigen Pose – immerhin möchte man später im Fernsehen eine gute Figur machen, denn wer weiß, vielleicht meldet sich ja Hollywood? Doch zurück zum eigentlichen Geschehen…
Anlässlich der Archäologietage vom 14.-18. Oktober 2024, welche bereits zum dreizehnten Mal angeboten werden konnten, erhielten die Schülerinnen und Schüler der sechsten Jahrgangsstufe des DGK Einblicke in die Vergangenheit. Die diesjährige Zeitreise spannte den Rahmen von der Steinzeit hin zur Metallzeit. Somit ergänzte die Projektwoche das neue Unterrichtsfach Geschichte, welches sich in den Anfangswochen mit den Grundlagen der Archäologie und den ersten Menschen beschäftigte, sowie mit dem Übergang von der Lebensweise als Jäger und Sammler hin zu Ackerbauern und Viehzüchtern – der sogenannten „Neolithischen Revolution“.
Die fachkundige Einführung übernahm auch in diesem Jahr wieder Kreisarchäologe Dr. Joachim Zuber, der sein Aufgabenfeld erklärte und Fundstellen sowie Fundstücke zeigte. Im Anschluss an die sehr anschauliche Einführung übernahm das fachkundige Personal des Archäologieparks Altmühltal, welches die fünf Stationen kurz vorstellte – das benötigte Material lag bereits aus –, damit die Schülerinnen und Schüler nun selbst aktiv werden konnten. Sechs volle Schulstunden dauerte so ein erlebnisreicher Archäologie-Tag und alle fünf Klassen der sechsten Jahrgangsstufe meisterten in der Projektwoche die Stationen. So wurden Gefäße in Form eines kleinen Stieres oder anderer Tiere aus Ton getöpfert und für den Brennofen vorbereitet. Den passenden Schliff bekam ein kleines Brettchen, das so zu einem verzierten Schwirrholz wurde, welches salopp gerne als „Steinzeit-Telefon“ bezeichnet wird und auch heute noch bei den australischen Ureinwohnern verbreitet ist. Außerdem wurde Kupferdraht zu Fingerringen gebogen, wobei die jungen Kunstschaffenden sich über die besten Techniken austauschten und stolz ihre Ergebnisse verglichen. Weiterhin wurden bunte Perlen aus Knetmasse modelliert und im heimischen Ofen dann fest „gebacken“. Und für den täglichen Krimskrams oder einfach für das moderne Handy wurden Lederschlaufen gestanzt und Taschen genäht. Zur Inspiration dienten Fotos oder auch Repliken von Fundstücken.
Begleitet wurde diese Aktion in bewährter Weise von den Mitarbeiterinnen des Archäologieparks Altmühltal unter Federführung von Dr. Bernd Sorcan, Leiter des Archäologischen Museums Kelheim. Wenn auch das gesamte Material wieder kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, so ist es auch der finanziellen Unterstützung des „Vereins der Freunde des Donau-Gymnasiums“ zu verdanken, dass diese Maßnahme für die Kinder wieder kostengünstig angeboten werden konnte.
Der Fernsehbeitrag auf TVA wurde am 21. Oktober 2024 ausgestrahlt und ist auch in der Mediathek des Senders abrufbar. Und Hollywood? Nun, dieses Schuljahr wird es wohl nichts mit dem Oscar. Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal …
Stefan Urbansky