Archäologie-Tage der 6. Jahrgangsstufe

Ein eigentümliches Summen und Brummen geht durch die Gänge, als die Kinder ihre Schwirrhölzer testen, angelehnt an das „Buschtelefon“ der australischen Ureinwohner. Mit schnellen Armbewegungen versetzen sie die Hölzer in Rotation und man möchte meinen, ein Insektenschwarm oder eben ein Miniatur-Hubschrauber nähert sich. Es ist wieder soweit: im Werkraum des Donau-Gymnasiums herrscht Hochbetrieb: Perlen werden aus Knetmasse geformt, Feuersteinklingen in Holzgriffe eingesetzt, Kupferdraht zu Fingerringen gebogen, Schlaufen in echtes Leder gestanzt, Hölzer verziert, kurzum: alle Kinder sind beschäftigt und hellauf begeistert. Die Schülerinnen und Schüler der sechsten Jahrgangsstufe sind auf Zeitreise in die Jungsteinzeit und frühe Metallzeit. Möglich machen dies die Archäologie-Tage vom 16. bis 20. Oktober 2017 am DGK, welche nun bereits schon im siebten Jahr organisiert werden. Durchgeführt wird diese Aktion in bewährter Weise von den Mitarbeiterinnen des Archäologieparks unter Federführung von Dr. Bernd Sorcan, dem Leiter des Archäologischen Museums Kelheim. Dank der finanziellen Unterstützung durch den „Verein der Freunde des Donau-Gymnasiums“ kann das gesamte Material kostenlos zur Verfügung gestellt und die Maßnahme für die Kinder günstig angeboten werden .

Dieser Schultag der etwas anderen Art beginnt zunächst mit einem lehrreichen Vortrag des Kreis-Archäologen Dr. Joachim Zuber zum Thema „Einführung in die Archäologie, ihre Methoden und Möglichkeiten“, wobei speziell auf die Situation vor Ort im Landkreis Kelheim mit vielen Abbildungen eingegangen wird. Anschließend werden durch die Archäologiepark-Führerinnen die einzelnen Stationen kurz vorgestellt, das benötigte Material liegt bereits aus und die Schülerinnen und Schüler können es kaum erwarten, endlich anfangen zu dürfen. Sechs volle Schulstunden dauert so ein erlebnisreicher Archäologie-Tag und alle vier Klassen der 6. Jahrgangsstufe durchlaufen in der Projektwoche den Parcours. Stefan Urbansky, Fachbetreuer Geschichte und Initiator der Aktion: „Die Idee dazu entstand vor einigen Jahren bei einer Fortbildung für Geschichtslehrkräfte der Universität Regensburg im Rahmen eines Kontaktstudiums im Archäologischen Museum der Stadt Kelheim. Mit unserem Vorhaben rannten wir offene Türen ein bei den Mitarbeitern des Archäologieparks und inzwischen besteht eine sehr enge Zusammenarbeit. Für unser Fach ist das eine wunderbare Gelegenheit, Geschichte erlebbar zu machen. Umso mehr freut es mich, dass bereits im letzten Schuljahr die Fachschaft Kunst einen weiteren Archäologie-Tag für die fünften Klassen organisiert hat, sodass wir zukünftig zwei Projektwochen haben werden, nämlich je eine in den Jahrgangsstufen 5 und 6. Damit verschieben sich auch die Inhalte, weshalb wir bereits im Vorjahr ein wenig mit interessanten Alternativen experimentierten.“ Neu war beispielsweise das eingangs erwähnte Schwirrholz, welches in Form gebracht, geschliffen und mit Pigmenten bemalt wird. Großer Beliebtheit erfreut sich auch die kleine Ledertasche, in der – zugegeben, nicht ganz historisch korrekt – das Handy sicher und formschön aufgehoben ist. Da Knochen als Werkmaterial leider nicht zur Verfügung standen, stellten die Kinder erstmals verschiedenfarbige Perlen her. Aber vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr mit den Knochen …

(Urbansky)