Zwischen Konsum und Neujahrsvorsätzen

Luisa Brummer von der “Boderei” in Sandharlanden zu Besuch beim P-Seminar “Essen”

Das P-Seminar „Essen“ der Q11 nahm die Vorweihnachtszeit zum Anlass, sich Gedanken über den Zusammenhang von Konsum und Umwelt zu machen. Wer sich mit Essen beschäftigt – und damit ist man nicht nur in der Zeit vor und um Weihnachten zwangsläufig konfrontiert –, wird unweigerlich auch auf das Problem des Verpackungsmülls aufmerksam, das damit zusammenhängt.

Gerade den Jahreswechsel nehmen deshalb viele Menschen zum Anlass, weniger Plastik zu verwenden und mehr auf die Umwelt zu achten. Welche Möglichkeiten es diesbezüglich gibt, erläuterte Luisa Brummer den Schülerinnen und Schülern der Q11 am 19.12.2019. „Sei die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt!“, das ist das Motto der Boderei, die Luisa seit dem Jahr 2018 als Dorfladen betreibt. In dem kleinen Laden werden Produkte verkauft, welche überwiegend verpackungsfrei sind und aus regionaler oder biologischer Landwirtschaft stammen.

Um ihre Motivation zu verdeutlichen, zeigte die Ladeninhaberin zu Beginn die grundlegende Problematik von Plastikmüll auf. Laut einer Statistik von Eurostat produziert jeder Mensch jährlich 37 Kilo Plastikmüll. Luisa führte dem Kurs vor Augen, dass der Großteil des deutschen Plastikmülls nicht recycelt, sondern ins Ausland verkauft und dort verbrannt wird, was dort große Umweltschäden verursacht. Am Beispiel einer Plastikflasche machte die 23-Jährige aber auch deutlich, dass bestimmte Produkte geschätzt 400 bis 500 Jahre lang nicht auf natürliche Art und Weise abgebaut werden.

Im Zusammenhang damit sensibilisierte die junge Frau die Schülerinnen und Schüler auch für das Thema Mikroplastik, das in vielen Produkten versteckt und gesundheitsschädlich ist. In der Boderei werden deshalb viele Produkte angeboten, die plastikfrei sind. Das Getreide kann vor Ort zu Mehl gemahlen und in eigenen Behältern verpackt werden. Auch Nudeln und Müsli können in dem kleinen Laden abgefüllt werden. Aber auch in anderen Bereichen gibt es Alternativen zu konventionellen Produkten: So kann man in Sandharlanden beispielsweise in Karton verpackte Deo-Sticks oder verpackungsfreie Seifen kaufen. Statt Frischhaltefolie empfiehlt die Ladeninhaberin Bienenwachstücher zu verwenden. Aber auch auf Kaugummi kann man verzichten, indem man die Kaugummi-Alternative Bienenwachs nutzt.

Luisa zeigt den Schülerinnen und Schülern ihre Produkte

Verpackungsfrei waren auch die Snacks, die die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars in der Pause des Vortrags angeboten haben. Ihnen blieb als Fazit des sehr informativen Nachmittags festzuhalten, dass jeder Mensch mit einer kleinen Veränderung in Bezug auf sein Konsumverhalten einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann.

Text: Sebastian Schäffer, Aileen Beetz (Q11)
Fotos: Edith Kufner