„Keep it simple!“

Besser präsentieren und referieren!

Alle Teilnehmer des Rhetorik-Workshops (Foto V. Leikam)

„Keep it simple!“, könnte die Überschrift des Workshops zur Rhetorik von Dr. Tobias Hammerl lauten, dem Leiter des Abensberger Stadtmuseums, der von Michaela Mallmann im Rahmen der Begabtenförderung am Donau-Gymnasium für den 24. Januar engagiert worden war.

Möglich gemacht hatte den Workshop der „Verein der Freunde des Donau-Gymnasiums“, der die „Schülerfortbildung“ finanziert und den 16 Teilnehmern damit einen unvergesslichen und lehrreichen Nachmittag ermöglicht hat.

Atemübungen mit Dr. Tobias Hammerl und Veronika Leikam (Foto M. Mallmann)

Ob man bei einem Referat die Mitschüler in seinen Bann ziehen will, beim Bewerbungsgespräch einen guten Eindruck machen möchte oder einfach nur seine Freunde für ein Vorhaben zu begeistern versucht  – wer andere von etwas überzeugen will, der sollte die Rhetorik, die Redekunst, beherrschen. Neben der Stärke eines Arguments entscheiden immer auch das Auftreten und die Redetechnik über den Erfolg eines Vortrags. Welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und wie man seine Überzeugungskraft optimieren kann, das erklärte Dr. Hammerl in knapp drei Stunden. Dr. Hammerl, der selbst als Direktkandidat für den Bundestag viel Erfahrung als Redner gesammelt hat, gab den Schülerinnen und Schülern dabei auf sehr amüsante Art Einblicke in die Welt eines Berufsredners. „Wenn man eine Rede hält, muss man sich eines immer vor Augen führen: Das Publikum ist so intelligent wie der Dümmste im Publikum“, meinte er, und daher seien Pausen und ein angemessenes Sprechtempo in einem Vortrag, zum Verarbeiten der Informationen beim Hörer, eines der wichtigsten Kriterien für den Erfolg. Entscheidend seien außerdem vor allem der erste und der letzte Satz, da der Zuhörer sonst gleich zu Beginn gelangweilt abschaltet bzw. mit einem schlechten letzten Eindruck aus dem Vortrag geht.

Gesten der Macht (Foto M. Mallmann)

Neben Sprache und Stimme des Redners misst Dr. Hammerl aber auch den nonverbalen Signalen große Bedeutung bei. „Das geht schon vor dem eigentlichen Vortrag los. Wenn man zum Beispiel seinen Ordner in Ruhe auf dem Tisch ausbreitet, dann zeigt man: Das ist mein Revier, hier bin ich der Chef. Man nimmt den Raum sozusagen für sich ein und strahlt dadurch Autorität und Gelassenheit aus“, so Dr. Hammerl. Er gab den Schülerinnen und Schülern auch viele praktische Regeln mit auf den Weg. Eine davon: „Hände unter Hüfthöhe sind beim Vortrag ein No-Go.“ Man kann sie stattdessen beispielsweise vor dem Bauch verschränken, einen Gegenstand, wie einen Kugelschreiber oder Karteikarten, in die Hand nehmen und am besten natürlich auch für Gestik einsetzen. Außerdem sei die Atemtechnik entscheidend für eine angenehme Sprechlautstärke. Diese wurde gemeinsam im Kreis eingeübt und vom Leiter genau überprüft. Die Teilnehmer erhielten zudem Gelegenheit, das Erlernte in einer ersten kleinen Rede anzuwenden und zu üben. Sie sollten den Anfang für ihre fiktive Abiturrede verfassen und vortragen, und bekamen im Anschluss ein Feedback von Dr. Hammerl und der Gruppe, was noch am Auftreten und an der Redetechnik verbessert werden könnte.

Insgesamt war der Rhetorik-Workshop sehr interessant und lehrreich, wobei der Spaßfaktor keinesfalls zu kurz kam.

T. Kreidemeier, L. Todt, M. Mallmann