Bericht Exkursion Lernort Staatsregierung
Im Rahmen einer Exkursion bietet die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (BLZ) jährlich interessierten Schülerinnen und Schülern einen besonderen Einblick in die Arbeitsweise der Staatsregierung – entweder direkt in der Staatskanzlei in München oder an ihrem zweiten Dienstsitz in Nürnberg.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Veranstaltungsreihe in den letzten drei Jahren allerdings bedauerlicherweise nicht stattfinden. Das Donau-Gymnasium Kelheim ist nun die erste Schule in Bayern, die nach der Pandemie wieder diese Fahrt antreten durfte.
Dank der Organisation von Stefan Urbansky, hatten am 16. März 2023 33 interessierte Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufe des Donau-Gymnasiums Kelheim die Gelegenheit, im Rahmen der Exkursion „Lernort Staatsregierung“ das Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat in Nürnberg zu besuchen. Mit dem Bus ging es bereits in aller Frühe in die mittelfränkische Metropole, wo wir von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ministeriums und der Landeszentrale freundlich empfangen wurden.
Nach einer kurzen Begrüßung und einer Stärkung mit Getränken und Butterbrezen ging es auch schon mit dem ersten Workshop los. Die zuständige Referentin am Staatsministerium, Sonja Richter, erläuterte den Schülerinnen und Schülern den hierarchischen Aufbau des Ministeriums mit seinen unterschiedlichen Abteilungen und Referaten auf interaktive Art und Weise, sodass die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen testen und Vermutungen äußern konnten. Das Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat beheimatet insgesamt sieben Abteilungen, die Abteilung I für den Staatshaushalt, die Finanzierung und das Kassen- und Rechnungswesen, die Abteilung II für den öffentlichen Dienst und die Personalverwaltung, die Abteilung III, die für Steuern und Steuerpolitik zuständig ist, die Abteilung IV für staatliche Beteiligungen, die Abteilung V für Heimat, die Abteilung VI für Finanzbeziehungen Bund, Länder, Kommunen, EU und Rechtsangelegenheiten und zu guter Letzt die Abteilung VII, die sich um Digitalisierung, Breitband und Vermessung kümmert. Zur besseren Veranschaulichung dieses doch recht komplizierten hierarchischen Aufbaus stellten die Jugendlichen das Organigramm mit Rollenkarten zu den verschiedenen Abteilungen und Referaten im Freien nach und diskutierten im Anschluss die Vor- und Nachteile einer solchen Struktur, nach dem alle bayerischen und bundesdeutschen Ministerien aufgebaut sind.
Spannend war daraufhin die Führung durch das Haus inklusive der Besichtigung der Amtszimmer des Ministerpräsidenten Markus Söder sowie des bayerischen Finanzministers Albert Füracker, das besonderes Interesse und Neugierde bei den Teilnehmenden hervorrief. Besichtigt wurden unter anderem auch die alte Tresoranlage im Keller des Gebäudes und das große Atrium im Eingangsbereich. Untermalt wurde die Führung durch Informationen und Fotos zur geschichtlichen Entwicklung des Gebäudes, das eine durchaus bewegende Geschichte hinter sich hat, von seinen Ursprüngen als Klosterhof über seine Zeit als Bayerische Staatsbank, die 1945 durch einen Bombenangriff zerstört wurde, bis zu seinem Wiederaufbau in den 1960er Jahren und der offiziellen Eröffnung als zweiter Dienstsitz des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat am 20. Februar 2014.
Zurück im Sitzungsraum folgte ein Vortrag der Fachreferentin zum Thema regionale Identität und digitale Heimatprojekte. In diesem Vortrag wurde zusammen mit den Schülerinnen und Schülern der Frage nachgegangen, wie die vielen unterschiedlichen bayerischen Regionen und ihre individuellen kulturellen Identitäten gestärkt werden können und wie das neu geschaffene Heimatministerium dies fördert. Dazu stellte die Referentin einige aktuelle Projekte vor, wie zum Beispiel das Heimatmobil Oberpfalz und die OBERLANDCard des Landkreises Miesbach.
Im Anschluss an diesen Vortrag ging es in die wohlverdiente Mittagspause. Nach dieser Stärkung wurde noch einmal im Sitzungssaal zu Tisch gebeten, denn nun war das Wissen der Schülerinnen und Schüler gefragt. Dazu wurden diese in zwei große Teams aufgeteilt, um in einem kurzweiligen und spannenden Quiz über die erarbeiteten Inhalte gegeneinander anzutreten. Beide Gruppen schlugen sich wacker und konnten mit ihrem Wissen glänzen. Am Ende konnte die Gruppe 1 mit 280 zu 210 Punkten den Sieg nach Hause tragen. Alle Schülerinnen und Schülern bekamen als Abschlussgeschenk eine gefüllte Tragetasche des Ministeriums mit nach Hause.
Nach Ende der Workshops und einem kurzen Zwischenhalt in der Nürnberger Innenstadt, bei dem die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit hatten, die freie Zeit bis zur Rückfahrt selbstständig zu gestalten, kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion mit vielen interessanten und exklusiven Einblicken in die Arbeitsweise eines Staatsministeriums nach Kelheim zurück.
Text: Felicity Steffan, Lukas Wittman; Fotos: Stefan Urbansky