„Macbeth“ als Anti-Heldenstück

„The Farndale Macbeth“ von den Regensburg University Players
„The Farndale Macbeth“ von den Regensburg University Players

Am Mittwoch, 7. Februar 2018, besuchten Schüler der Englischkurse Q11 und Q12 mit ihren Kursleitern Frau Meyer, Frau Pinsker, Herr Eckert und Frau Kronfeldner sowie die Klasse 10d mit ihrer Englischlehrerin Frau Todt eine höchst amüsante Aufführung der RUPS am Studententheater der Uni Regensburg. Der „Macbeth“, der uns präsentiert wurde, passte hervorragend zur Stimmung der Faschingswoche, da er nur sehr wenig mit dem düsteren und blutrünstigen Original von Shakespeares „Scottish play“ zu tun hatte, mit dem sich schon Generationen von Oberstufenschülern abmühen mussten.

Gut, das Grundgerüst des Stücks war noch zu erkennen: Macbeth und Banquo treffen nach siegreicher Schlacht gegen schottische Rebellen und norwegische Feinde auf die berühmten drei Hexen, die ihnen Großes prophezeien – Macbeth soll König werden, Banquo wird der Ahne einer Reihe von Königen sein. Da eröffnen sich plötzlich Perspektiven, an die der bisher tugendhafte und loyale Krieger Macbeth nie gedacht hätte. Der schottische König Duncan belohnt Macbeth für seine Tapferkeit mit einem Adelstitel, doch Macbeth dankt ihm seine Großzügigkeit schlecht. Von übermäßigem Ehrgeiz getrieben, trachtet Macbeth König Duncan nach dem Leben, bringt danach auch Banquo um, der die Wahrheit ahnt, außerdem noch Macduffs unschuldige Frau und Kinder. Am Ende wird der Böse bestraft: Macduff darf sich an Macbeth rächen und ihn köpfen.

Bei der Truppe der Farndale Townspeople gerät das Stück jedoch zur Parodie. Alles geht schief: Das Bühnenbild steht anfangs verkehrt herum, Lady Macbeth muss vom Bühnenbildner gespielt werden, da ihre Darstellerin den falschen Bus genommen hat und nicht auftaucht, eine der Hexen hat ein Gipsbein, die weird sisters verpassen ständig ihren Einsatz, die berühmte Szene mit Banquos Geist gerät zur Farce und die Dolch-Szene kurz vor dem Königsmord funktioniert auch nicht, da sich der „imaginäre“ Dolch, der Macbeth zu Duncans Kammer führen soll, in diversen Schnüren verheddert. Macbeths Todesszene am Schluss treibt den Zuschauern nicht aus Furcht, sondern vor Lachen die Tränen in die Augen. Insgesamt ein Mords-Spaß, im wahrsten Sinn des Wortes, für dessen Genuss man nicht einmal das Original kennen muss.

Nach der Aufführung stellten sich die University Players noch für ein Foto zur Verfügung, zum Vergnügen unserer Schüler. Man beachte besonders den Helden Macbeth (links) und seine Gemahlin Lady Macbeth (ganz rechts).

Text: Inge Kronfeldner / Foto: Daniel Eckert