
Am 12. Juli 2021 besuchte das internationale Forschungsprojekt REGIOPARL | Regional Parliaments Lab einen Kurs der 11. Jahrgangsstufe des DGK, um in einem Workshop mit Jugendlichen über die Zukunft der EU zu diskutieren. In Anlehnung an die REGIOPARL-Interventionen mit Abgeordneten regionaler Parlamente sucht das Projektteam den Austausch auch mit jungen Europäerinnen und Europäern, welchen insbesondere im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas eine zentrale Rolle zugeschrieben wird. „In der Zukunftsdebatte wird immer wieder auf die Bedeutung der Perspektive junger Menschen hingewiesen. Gerade in diesem Kontext ist es umso wichtiger, mehr über die Haltungen und Prioritäten der Schülerinnen und Schüler vis-à-vis der EU zu erfahren“, erläutert Dr. Elisabeth Donat, stellvertretende Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts. Ziel des Workshops sei es, sich dem Thema Europa ergebnisoffen zu widmen, um so einen offenen Dialog zu ermöglichen, so die Soziologin. Der Workshop ist Teil des partizipativen Forschungsansatzes von REGIOPARL, das unter Beteiligung internationaler Partner und in Kooperation mit „Forum Morgen“ federführend an der Donau-Universität Krems durchgeführt wird.
Im Verlauf des Vormittags äußerten die Teilnehmenden ihre Einstellungen zur EU, den positiven Aspekten Teil der politischen Gemeinschaft zu sein, aber auch hinsichtlich institutioneller Defizite. In diesem Zusammenhang wurde das Bemühen, die Bürgerinnen und Bürger ins Zentrum der Zukunftskonferenz zu nehmen, als positiv begrüßt. Auch bei der Bestimmung eigener Prioritäten stand eine verbindlichere Einbindung der Jugend und auch die Herabsetzung des Wahlalters im Mittelpunkt. Bemerkenswert war, dass die EU von den Schülerinnen und Schülern insbesondere als Wertegemeinschaft wahrgenommen wird. Die EU sei ein komplexes System und Entscheidungen wären zum Teil schwer verständlich, das Teilen und Verteidigen gemeinsamer Werte und der europäische Zusammenhalt seien jedoch wesentliche Merkmale der Gemeinschaft für die Jugendlichen, so der Tenor. Dieser Aspekt spiegelte sich auch bei der Teilnahme am Kunstprojekt „Outer Space Transmitter“ wider: Als Annäherung an das Thema konnten die Teilnehmenden des Workshops Nachrichten zu Europa über die Projektwebsite www.outerspacetransmitter.art ins All senden, was direkt den Austausch anregte und vielfältig angenommen wurde. Der Erfolg des Workshops am Donau-Gymnasium zeigte sich nicht zuletzt in den äußert lebendigen Diskussionen, und das Projektteam und Kursleiter Stefan Urbansky zeigten sich am Ende der Veranstaltung gleichermaßen beeindruckt von den ebenso vielfältigen wie vielschichtigen Europaperspektiven der Schülerinnen und Schüler.
(Urbansky)