12. Archäologie-Tage der 6. Jahrgangsstufe

Hoch her geht es im Werkraum und die Konzentration ist den Kindern ins Gesicht geschrieben: hier wird der feuchte Ton in Form gebracht, da mit Mühe das Leder gestanzt, dort die Kante gefeilt und stets wird das Ergebnis verglichen, Ohrringe angelegt, Schlaufen begutachtet und Techniken ausgetauscht. „Geschichte be-greifen“ – so könnte das Motto lauten. Anlässlich der Archäologietage vom 16. bis 20. Oktober 2023, welche nun bereits zum zwölften Mal angeboten werden konnten, erhielten die Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe des DGK Einblicke in die Vergangenheit. Die diesjährige Zeitreise spannte den Rahmen von der Steinzeit über die Metallzeit hin zu den Römern, welche auch in unserer Gegend heimisch wurden. Die fachkundige Einführung gab in diesem Jahr Kreisarchäologe Dr. Joachim Zuber, der sein Aufgabenfeld erklärte und Fundstellen sowie Fundstücke vorstellte. Dabei machte er deutlich, dass er aufgrund der regen Bautätigkeit im Landkreis aktuell viel zu tun hat, da eben Eingriffe in den Boden in seine Zuständigkeit fallen. Dr. Zuber erklärte, dass es bei Ausgrabungen zu einer unvermeidbaren Zerstörung der Fundstelle kommt, weshalb eine vollständige Dokumentation der Grabungsstelle so wichtig ist. Im Anschluss an die sehr anschauliche Einführung übernahm das fachkundige Personal des Archäologieparks Altmühltal, welches die fünf Stationen kurz vorstellte – das benötigte Material lag bereits aus – damit die Schülerinnen und Schüler nun selbst aktiv werden konnten. Sechs volle Schulstunden dauerte so ein erlebnisreicher Archäologie-Tag und alle fünf Klassen der sechsten Jahrgangsstufe durchliefen in der Projektwoche den Parcours. So wurden Gefäße in Form eines kleinen Stieres oder anderer Tiere aus Ton getöpfert und für den Brennofen vorbereitet. Bei der Holzbearbeitung entstand ein verziertes Schwirrholz, welches man ganz gerne als „Steinzeit-Telefon“ bezeichnet und auch heute noch bei den australischen Ureinwohnern verbreitet ist. Außerdem wurde Kupferdraht zu Fingerringen gebogen, ein römisches Mühle-Spiel samt Figuren hergestellt, Lederschlaufen gestanzt und Taschen genäht. Zur Inspiration dienten Fotos oder auch Repliken von Fundstücken. Abgehalten wurde diese Aktion in bewährter Weise von den Mitarbeiterinnen des Archäologieparks Altmühltal unter Federführung von Dr. Bernd Sorcan, Leiter des Archäologischen Museums Kelheim. Wenn auch das gesamte Material wieder kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, so ist es auch der finanziellen Unterstützung des „Vereins der Freunde des Donau-Gymnasiums“ zu verdanken, dass diese Maßnahme für die Kinder wieder kostengünstig angeboten werden konnte.

S. Urbansky