Spanischlernende der 11C in Barcelona

Bunte Fliesen, Meeresrauschen, leckere Tapas und eine Stadt, die uns mit ihrer Lebendigkeit zu guter Laune ansteckt – das ist es, woran wir uns von unserer Studienfahrt nach Barcelona immer erinnern werden. Eine ganze Woche lang durften wir die mediterrane Luft schnuppern, die Architektur und Kunst des Modernismo Catalán bewundern, Empañadas und Churros mit Schokolade genießen und auch unser Spanisch in der Alltagskommunikation mit Einheimischen sowie beim Lesen von Schildern oder Speisekarten verwenden.

Los ging die Reise unter der Leitung von Frau Auburger und der Begleitung von Frau Bäumler – sie war kurzfristig für den verhinderten Herrn Wenzl eingesprungen – am Donnerstag in den Faschingsferien. Obwohl wir bereits am frühen Morgen am DGK starteten, war die Stimmung gut und geprägt von aufgeregter Vorfreude. Für einige war es der erste Flug, doch die anfängliche Anspannung löste sich und wir kamen alle pünktlich in Barcelona an. Trotz einiger besorgter Gesichter war uns zum Glück auch kein Koffer abhanden gekommen.

Nachdem wir im Hostal angekommen waren, verteilten wir nur schnell unser Gepäck auf die drei Achter- und das Fünferzimmer und wurden dann sogleich von Hunger und Durst hinaus in ein nahe gelegenes Restaurant gelockt. Um auch in den nächsten Tagen gut versorgt zu sein, suchten wir uns anschließend einen Supermarkt und machten uns mit dem U-Bahn- und Busnetz der Stadt vertraut. Im Laufe der Woche lernten wir dann zunehmend, uns auch selbstständig und sicher in Kleingruppen im öffentlichen Nahverkehr Barcelonas zu bewegen.

Am Tag darauf starteten wir gleich mit einem vollen Programm an Kultur, Kunst und Gaudí in unsere Studienfahrt, von denen wir vorher bereits in Referaten auf Spanisch im Unterricht viel gehört hatten. Vormittags spazierten wir durch den „Parque Güell” und ließen uns vom Vogelzwitschern der kleinen, grünen Sittiche in den Palmen, den bunten Fliesenmosaiken und dem Duft der wunderschönen violetten Blumen verzaubern. Auf der großen „Plaça” des Parks, der ursprünglich einmal als Gartenstadt gedacht war, mussten natürlich erstmal Gruppenfotos gemacht werden, denn die wunderbare Aussicht über die Stadt war atemberaubend.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es gleich weiter ins „Museo Picasso”, wo vor allem dessen Jugendwerke und Studien im Rahmen der Kunstakademie ausgestellt sind. Besonders interessant war es, zu sehen, wie sich Picassos Stil im Laufe der Jahre veränderte und entwickelte. Fing er noch mit realistischen Bildern an, für die oft seine Familie und insbesondere sein Vater Modell standen, so bemerkt man bald seinen Hang zum Abstrakten und die Entwicklung zu seinem ganz eigenen Stil. Nach der Ausstellung, durch die wir mit einem Audioguide geleitet worden waren, ging es für uns in kleinen Gruppen zum Abendessen und anschließend zurück ins Hostal.

Der Samstag startete mit der Besichtigung des „Hospital de Santa Creu i de Sant Pau“. Die anfängliche Skepsis darüber, warum ein ehemaliges Krankenhaus wegen seiner Architektur außergewöhnlich sein solle, verflog bereits zu Beginn der äußerst interessanten Führung durch den großen Gebäudekomplex sehr schnell, denn dieses Krankenhaus kann durchaus nicht mit heutigen Kliniken verglichen werden. Die reichen Ornamente, bunten Farben und vielen Mosaike des Künstlers Lluís Domènech i Montaner machen es einzigartig (siehe Titelfoto).  Auch abends besuchten wir ein Bauwerk jenes Architekten des Modernisme, diesmal den „Palau de la Música Catalana“ mit seinem berühmten Konzertsaal. Hier beeindruckten uns aber nicht nur das bunte Glasdach und die Verzierungen der Bühne, sondern auch die Musik. Zu hören war beispielsweise Händels „Wassermusik“ – ein Genuss für Augen und Ohren. Beide Gebäude, die wir am Samstag besuchten, sind übrigens Weltkulturerbe der UNESCO.

Die „Fundación Miró“ war ein weiteres von drei Kunstmuseen, die wir auf unserer Studienfahrt besichtigten. Am Sonntag sahen wir hier Bilder sowohl von Joan Miró als auch seines Freundes Pablo Picasso, welcher uns ja bereits aus unserem ersten Museumsbesuch bekannt war. Aber auch die Dachterrasse mit Ausblick auf die Stadt war sicherlich einen Besuch wert. Auf „La Rambla“, der bekanntesten Flaniermeile Barcelonas, suchten wir uns anschließend eine Gelegenheit zum Mittagessen und beobachteten zeitgleich das immerwährende Treiben der Menschen dort. Auch Herrn Wutzlhofer, der als „Überraschungsgast“ auf private Initiative hin anreiste und dabei keine Kosten scheute, trafen wir an diesen Nachmittag hier zum ersten Mal. Er bleibt eben auch nach seiner Pensionierung vor einigen Jahren seiner ehemaligen Schule sowie den Schülern und Lehrern herzlich verbunden.

Die „Sagrada Familia“ am Montagvormittag stellte sicherlich einen Höhepunkt unseres Aufenthalts in Barcelona dar. Erst erfuhren wir in einer Führung um und in der Kirche spannende Details über ihren fortwährenden Bau. Danach hatten wir noch Zeit für uns, um die atemberaubende Architektur und vor allem die farbenfrohen Fenster zu bewundern und fotografieren. Nach einer ausgiebigen Mittagspause und der Möglichkeit, in der Stadt ein bisschen zu bummeln oder den „Boquería“-Markt mit seinen Köstlichkeiten zu besuchen, aßen wir alle gemeinsam zu Abend. Wie in jeder größeren Stadt gibt es auch in Barcelona ein „Hard Rock Café“ und so gab es dort für alle Burger. Um den Tag gemeinsam zu beschließen, spazierten wir noch ein Stück entlang der Prachtmeile „Passeig de Gràcia“, wo wir die berühmten Häuser „Casa Batlló“ und „Casa Milà“ bei Nacht bestaunten.

Das Programm des vorletzten Tages schlug dann den Bogen von der Avantgarde des 20. Jahrhunderts zur zeitgenössischen Kunst. Das MOCO-Museum zeigt Werke, deren Erscheinungsdatum meist weniger als ein Jahrzehnt zurückliegt und damit uns Jugendliche sehr ansprach. Wir bewunderten Gemälde und Installationen von Künstlern wie Banksy, Keith Haring und Robin Kid, sowie einen Raum, der durch sein Spiel mit Spiegelungen und Lichtern wohl besonders in Erinnerung bleiben wird. Daraufhin nutzten wir die lange Mittagspause an unserem letzten Tag in Barcelona für typisch spanisches Essen, das Einkaufen von Souvenirs und das Genießen der großstädtischen Atmosphäre. Am Abend ging es abschließend mit der U-Bahn zur „Plaça d’Espanya“, wo wir interessante Fakten über Örtlichkeiten, wie der zu einem Einkaufszentrum umfunktionierten Stierkampfarena, dem „Palau Nacional“ und dem berühmten Springbrunnen „Font Màgica“, erfuhren. Im Laufe der Woche wurden wir auch zunehmend sicherer im Unterscheiden von Kastilisch (= die spanische Hochsprache) und dem Katalanischen, das in Barcelona von den Einheimischen gesprochen wird. Wie wir bereits von Joan, unserem Besuch aus Barcelona, bei der Vorbereitung auf die Reise erfahren haben, sind die Katalanen grundsätzlich „bilingües“, also zweisprachig.

 

Baustelle der Sagrada Familia
Baustelle der Sagrada Familia

Der Vormittag des Abreisetags stand dann ganz im Zeichen der Meeres- und Unterwasserwelt. Nach einem Frühstück mit Lunchpaketen am Hafenbecken staunte ein Großteil der Gruppe über Tiere und Pflanzen aus den Tiefen des Ozeans im „L’Aquàrium de Barcelona“, während der Rest aufgrund tierschutzrechtlicher Bedenken lieber in der ehemaligen königlichen Werft „Drassanes Reials“ Interessantes über die spanische Schifffahrtsgeschichte lernte. Danach holten wir unsere bereits fertig gepackten Koffer im Hostal ab und machten uns mit dem Aerobús auf in Richtung Flughafen. Von dort ging es wieder nach Hause, sodass einem Schulbesuch am nächsten Tag nichts im Weg stand.

Ein herzlicher Dank gilt unseren Lehrerinnen Frau Auburger und Frau Bäumler, die uns stets mit Wissen sowie Rat und Tat zur Seite standen.

Paula Waldmann, Hannah Mehringer und Paul Hutschenreuther